KNOSPEN
Ich kam zu dir mit leeren Händen,
doch als ich ging,
nahm ich Geschenke von dir mit:
die unsichtbaren Gaben deines Wesens,
das mich anzieht
wie ein Lächeln das andere.
Du gibst mir Knospen,
wenn ich bei dir bin -
und bin ich eine Weile fort,
gehn sie zu Blüten in mir auf,
und ich verstehe ihren Sinn.
Daß du mich verzauberst,
wenn ich in deiner Nähe bin,
sagte ich dir vor ein paar Tagen.
Aber eben,
als ich in den Spiegel sah
und deine Art,mich anzuschauen,
in meinem Blick erkannte,
da mußte ich es mir selber sagen.
(Hans Kruppa)
Foto: Alexander Kästel |