Montag, 6. Januar 2014

Endstelle





Endstelle
       


DIE MAUERN STEHEN. Ich stehe an der Mauer
des Abrißhauses an der Haltestelle;
erinnre Lebens-Läufe, Todes.Fälle,
vergesse, wem ich trau in meiner Trauer.


SPRACHLOS UND KALT: mein Herz schlägt gegen vieles
- nicht nur die Gitter in der Brust -
und überschlägt sich für ein bisschen Lust
und schlägt sich sich durch zum Ende dieses Spieles.


IM WINDE KLIRREN Wörter, Hoffnungsfetzen,
Nach-Ruf für die, die ausgestiegen sind
vor mir. Warum noch schrein. Es reißt der Wind


DIE FAHNEN ab. Was soll mich noch verletzen;
Verlust liegt hinter mir, vor mir die Schlacht-
Felder im Halblicht, zwischen Tag und Nacht.



(Barbara Köhler)









Foto: Alexander Kästel