Am Fenster
Einmal wissen, dieses bleibt für immer,
ist nicht Rausch, der schon die Nacht verklagt,
ist nicht Farbenschmelz und Kerzenschimmer,
Von dem Grau des Morgens schnell verjagt.
Einmal fassen, tief im Blute fühlen,
dies ist mein, und es ist nur durch dich –
nicht die Stirne mehr am Fenster kühlen,
dran ein Nebel schwer vorüberstrich.
Einmal wirklich finden und nicht wieder
alles geben müssen, was man hält.
Klagt ein Vogel? Ach, auch mein Gefieder
nässt der Regen, flieg ich durch die Welt.
(Hildegard Maria Rauchfuss)