Samstag, 5. Dezember 2015

Die graue Rose





DIE GRAUE ROSE

Nacht. Schnee fällt unaufhörlich,
Moskau schläft...Und ich...
ich kann nicht schlafen,
ich liebe dich!

Wie schwül ist es nachts geblieben,
es singt das Blut...
Hör mich, hör meine Worte,
du, der ich gut:

Auf deinen Blüten
liegt des Frostes Licht.
Oh, graue Rose,
dir gilt mein Gedicht!

Du Rose des Dezembers,
du leuchtest unter dem Schnee,
unsagbar die Wonne,
fast tut sie mir weh.

So stirb denn nun, so stirb mit mir,
meine Seele, meine Geißel, mein wildes Tier.

Man sah uns beide durch die Hölle gehn,
wir haben aber auch das Paradies schon gesehn.

(Sophia Parnok)








Foto: Tim Maas