“Mit den Jahren ist alles anders geworden, und ich wünsche mir eine Angst von früher zurück, irgendeine, die vor dem Dunkel zum Beispiel. Es gab so einfache Lösungen damals. Für die Angst vor dem Sprung und für das Unbehagen vor dem ersten Schultag.
Da war immer jemand, der wusste, was zu tun war, damit es aufhört.
Die Ängste von früher waren so, dass man Lieder singen konnte, damit sie kleiner wurden. Das hat tatsächlich funktioniert und ihr Verschwinden merkte man kaum.
Die Angst von heute sieht anders aus als früher, sie ist älter geworden, etwas konfuser und aus der Form geraten.
Sie klingelt nicht, sie kündigt sich nicht an, sie ist einfach da und lässt sich nicht wegsingen.”
(Aus "Und im Zweifel für dich selbst" von Elisabeth Rank)
Foto: Alexander Kästel |