Samstag, 20. Juni 2015

Wenn ich unruhig bin...






Wenn ich unruhig bin
gehe ich mit meinen Gedanken
wie mit Taschenlampen
in alle Winkel meines Hirns
leuchte in die staubigen Ritzen
und stöbere manches auf
das besser schliefe
Doch das Licht bringt keine Klarheit
und mit finsteren Fingern
rücken die Schatten näher

Wenn ich ruhig bin
lass ich die Gedanken ausgeschaltet
und ich tappe neugierig
ins Dunkel hinein
Ich höre den leisen Atem
der Dinge, die schlafen
und aus manchen Winkeln
kommen zutraulich kleine Wunder
und Geheimnisse hervor
und nehmen mich an die Hand

Und hier beginnt
das wahre Sehen

(Lauscherin)









Foto: Alexander Kästel