Freitag, 3. Oktober 2014

O all diese lautlosen Verwandlungen...







O all diese lautlosen Verwandlungen des Lebens.
Dieses nicht mehr das sein und nicht mehr jenes, während man glaubt, es zu werden.
Dieses Ausströmen, leise, wie eine umgefallene Flasche, die liegt und sich ganz wohl fühlt
und doch schon so wertlos ist wie eine zerschlagene.
Wie die leisen Dinge einfach fortgehen, wenn wir sie mit irgendeinem Anspruch kränken;
wie sie so gar keine Anhänglichkeit haben, so ganz unsentimental sind, - einfach weggehen,
fortfliegen, nicht mehr gesehen werden.


(Rainer Maria Rilke)











Foto: Alexander Kästel