Donnerstag, 2. Oktober 2014

“Das Gedicht kann...






“Das Gedicht kann, da es ja eine Erscheinungsform der Sprache ist und damit seinem Wesen nach dialogisch, eine Flaschenpost sein, aufgegeben in dem gewiß nicht immer hoffnungsstarken Glauben, sie könnte irgendwo und irgendwie an Land gespült werden, an Herzland vielleicht. 
 
Gedichte sind auch in dieser Weise unterwegs: sie halten auf etwas zu. Worauf? Auf etwas Offenstehendes, Besetzbares, auf ein ansprechbares Du vielleicht, auf eine ansprechbare Wirklichkeit.”

(Paul Celan 1920-1970)